BEGEGNUNGEN MIT KINDERN

Wir alle erinnern uns an die Heldinnen und Helden unserer Kindheit Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Nöstlingers Franz und Mini. Die Heldinnen und Helden von heute sind aus den Büchern auf die Bildschirme umgezogen. Kinder finden Identifikationsmöglichkeiten in den Figuren, die tagtäglich über den Bildschirm flimmern. Barbie, die Marvels, Prinzessin Lillifee oder Harry Potter, die Fortnite Skins und Darth Vader mit den Star Wars Jedis, die Charaktere sind ebenso vielfältig wie wichtig und werden für Heranwachsende zu Rollenvorbildern. Sie bieten Orientierung für Alltagssituationen, dienen als Spiegel für die eigenen Emotionen, Wünsche und Träume, während sie die Kindheit der Jungen und Mädchen maßgeblich begleiten. Sie alle sind willkommen im Therapieraum, weil über diese Brücke Kommunikation mit den Kindern möglich wird. Kinder verfügen noch nicht über einen geschlossenen Erzählbogen, können Belastendes kaum in Worte fassen. Kindertherapie ist Spieltherapie im Sandkasten, auf dem Zeichenblatt, versteckt hinter Handpuppen erzählen Stellvertreter für die Kinder Geschichten über Ängste und Traurigkeiten, über Wünsche und Fröhlichkeiten, über kindliches, gelebtes Leben.

BEGEGNUNGEN MIT JUGENDLICHEN

Süßer Vogel Jugend - mit der Brille der romantischen Verklärung war die Jugendzeit das für uns. Bei genauerem Hinspüren wird deutlich, dass es eher eine bitter-süße Zeit war, voll mit Zweifeln an uns selbst, Konflikten im Innenraum und Außenraum, permanentem an die Grenzen gehen. Alles wird in voller Intensität gefühlt und gelebt. Manchmal löst dieses Nicht-mehr-Wissen wohin mit all den Geschichten, diese unerträglich starken Gefühle eine große Sehnsucht danach aus, Ordnung zu schaffen. Erinnerung an die Vorlesung an der Uni über Erik Erikson - Begriffe tauchen blitzlichtartig auf: Vertrauen, Autonomie, Scham, Zweifel, Schuldgefühl, Intimität, Solidarität, Identität. Das Durchleben dieser Wirrnisse gelingt nicht immer ohne Scherben und Narben. Im glücklichen Fall begleitet von erwachsenen Bezugsmenschen, die helfen, den Weg zu finden, Werte zu entwickeln, Orientierung zu erhalten, um den schwierigen Übergang im Lebenszyklus gut zu überstehen, aus jeder Krise mit einem erhöhten Gefühl der inneren Einheit hervorzugehen, eine Zunahme der Fähigkeit bemerken, "etwas zustande zu bringen", entsprechend den jugendlichen Maßstäben und den Maßstäben derer, die für Jugendliche bedeutsam sind.

BEGEGNUNGEN MIT ERWACHSENEN

Sind immer auch Begegnungen mit der Welt. Sie erzählen von den Umständen und Situationen, in denen sich das Mensch-Sein vollzieht. Im Fluss des Erzählens entsteht ein langsames sich aufeinander Zubewegen.
Diese Begegnung kann gelingen, wenn sie empathisch ist - Freiheit lässt - Sicherheit schafft - aus Interesse an den erzählten Geschichten entsteht - und in einem bewertungsfreien Rahmen stattfindet.
Gelungene therapeutische Begegnung - so ließe sich sagen - schafft Freiräume, Denkräume, Fühlräume, Handlungsräume.
Therapeutische Arbeit setzt frei, bestätigt in aller Nähe den Zwischenraum. Es geht um die Weite einer Zukunft, um einen Raum der Möglichkeiten, um das Erschließen einer neuen Zeit.